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Bienen halten wie in der Steinzeit

Bienenprojekt

An einer 13 000 Jahre alten, altsteinzeitlichen Speerspitze aus dem Kreis Unna, haben Wissenschaftler Bienenwachs nachweisen können. Dies ist weltweit einer der frühesten Belege dafür, dass Bienenwachs als Klebstoff verwendet wurde. Es ist auch ein Beleg dafür, dass die europäische Honigbiene bereits in der späten Altsteinzeit wieder nördlich der Alpen anzufinden war.

In der Folge wurden in der jungsteinzeitlichen Seeufersiedlung Arbon Bleiche III, sogenannte Klotzbeuten gefunden. Klotzbeute ist der Fachausdruck für Bienenhaltung in hohlen Baumstämmen. Somit der Hinweis auf eine professionelle, steinzeitliche Bienenhaltung und Domestizierung durch die Pfahlbauern.

Wir Pfahlbau-Erleber© möchten wissen, wie die Bienenhaltung in der Steinzeit – ganz praktisch – funktioniert haben könnte.

Hierzu möchten wir uns auf die Suche nach Antworten auf folgende Fragen machen:

  • Wie könnte Bienenhaltung ohne Rahmen in einem Baumstamm genau funktionieren, wie groß darf und muss der Hohlraum sein. Herbert Gieß hat schon 5 hohle Bäumstämme in unterschiedlichen Größen und Baumarten gesammelt und hierfür vorbereitet!
  • Haben die Pfahlbauer ihre Klotzbeuten auf den Boden gestellt oder in Bäumen aufgehängt? Funde, sowie heutige Praxis weltweit, lassen beides vermuten, wir probieren es aus!
  • Wurde Honig und wenn ja wie wurde der Honig gewonnen? Wie verhindern wir, daß die Bienen Schwärmen?
  • Bienenwachs als Klebstoff: Wie gewinnen wir ihn und wie gut klebt Bienenwachs?
  • Wie bringen wir die Bienen über den Winter?
  • Wie entwickelt sich das Bienenvolk?
  • Wie gesund werden unsere Bienen sein?

Wir möchten alle Bienen- und Steinzeit-Interessierte einladen, mit uns dieses spannende Bienen-Projekt zu erleben!

Unterstützt und begleitet wird unser Bienenprojekt von dem Berufsimker und Vorstand des Imkervereins Radolfzell Andreas Radloff und natürlich unserem Pfahlbau-Experten und Imker Herbert Gieß. Die Teilnahme ist kostenlos, im Projektverlauf möchten wir uns alle zwei Wochen abends in Oberdorf bei unseren Klotzbeuten zum gemütlichen Beisammensein treffen. Der Pfahlbauverein Dingelsdorf stellt die Imkeranzüge. Auch planen wir im Verlauf einen Besuch im Museum für Archäologie Thurgau in Frauenfeld, wo uns der Archäologe Urs Leuzinger die Klotzbeuten von Arbon Bleiche III demonstrieren wird.

Europäische Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie e.V.

Unser Artikel über das steinzeitliche Bienenprojekt ist im Tagungsband 2018 der EXAR erschienen!

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