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Kleine Beilklingen wurden in der Jungsteinzeit nur selten direkt in Holzstielen geschäftet. Die meisten waren mittels sogenannter Geweihzwischenfutter im Holzschaft eingezapft.

Solche Zwischenfutter wurden aus Abwurfstangen oder aus Geweihen erjagter männlicher Rothirsche gefertigt. Hirschhorn ist durch die dichtgewachsene Geweihsubstanz sehr zäh. Dank dieser Eigenschaften fungiert es beim Schlagen mit dem Beil als Puffer zwischen Beilklinge und Axtholm.

Das harte, zähe Hirschhorn ist im trockenen Zustand mit steinzeitlichen Werkzeugen kaum zu bearbeiten. Längere Zeit unter Wasser gelagert, wird es weich und kann mit Feuersteinen, Beilen und Dechseln in Form gebracht werden. Wieder getrocknet, erreicht es erneut seine Härte und ursprüngliche Festigkeit.

Geweihzwischenfutter mit Beilklinge

 Geweihzwischenfutter mit Beilklinge

Über die Jahre habe ich mehrere erhaltene Geweihzwischenfutter gefunden. Eine große Besonderheit ist, dass sich in dreien das eingearbeitete Steinbeil befindet. Im Pfahlbau Wallhausen kam in zwei Meter Wassertiefe eine vergessene große Geweihstange mit Schädelplatte eines alten Rothirsches zutage.

Diese Exponate sind im Pfahlbaumuseum in Dingelsdorf zu sehen, nebst mehrerer, nach Originalfunden gefertigter Repliken.

3 Repliken unterschiedlicher Äxte, mit Zwischenfutter aus Hirschgeweih

 3 Repliken unterschiedlicher Äxte, mit Zwischenfutter aus Hirschgeweih

Mit einer Schulklasse haben wir im Rahmen experimenteller Archäologie mit einem solchen Beil mit Zwischenfutter in nur 20 Minuten ein 15cm starke Esche gefällt.

Alle Wohnzimmerführungen findet ihr hier…

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